Die Deutsche Bundesbahn wirbt seit einiger Zeit damit, Ökostrom einzusetzen.
Klingt gut, ist aber bei näherem Hinsehen enttäuschend.
Eingekauft wird dieser Strom im wesentlichen beim Energiekonzern RWE (Quelle: Magazin Mobil der DB vom April 2013 auf Seite 28).
Mit Recht haben das Alfons Schulte, 2. Vorsitzender und Wolf von Fabeck, Geschäftsführer des
Solarenergie-Fördervereins Deutschland e.’V. sowie Dr. Aribert Peters, Vorsitzender des Bund der Energieverbraucher e.V. in einem offenen Brief an die Deutsche Bahn kritisiert.
Sie weisen darauf hin, dass der RWE Vorstandsvorsitzenden Peter Terium
bei der RWE-Hauptversammlung (18.04.13) angekündigt hat,
RWE werde seine Ausgaben für Erneuerbare Energien von 1 Mrd im Jahr 2013
in den nächsten 2 Jahren auf je 500 Mio reduzieren. Das sieht nicht nach
Einsatz für Erneuerbare Energien aus. Vom Neubau von Wasserkraftwerken
war nicht die Rede. Die Mehrausgaben der Deutschen Bahn für Ökostrom
landen ausgerechnet bei dem Konzern, der die Energiewende knallhart bekämpft.
Die Umwelt hat ersichtlich keinen Vorteil davon, wenn die Deutsche Bahn
dem RWE seinen grünen Strom abkauft. Wenn die Bahn ihn nicht kaufen
würde, würde jemand anderes den RWE-Wasserkraftstrom verbrauchen.
Entscheidend ist doch, dass mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt
wird.
Hier könnte die Deutsche Bahn ein Zeichen setzen. Sie ist einer der größten
Flächeneigentümer Deutschlands. Ihr gehören weit mehr Flächen als dem
RWE. Die Deutsche Bahn könnte längs ihrer 35 Tausend Kilometer langen
Bahnlinien viele Hunderte von Windanlagen installieren und an den
Lärmschutzwänden und auf den Bahnhofshallen Solaranlagen in Hülle und
Fülle! Damit würde der Verbrauch von Kohle- und Atomstrom weiter gedrosselt.
Damit wäre auch die Werbung überzeugender. Windräder und Solaranlagen längs
der Bahnstrecken würden mehr beeindrucken als flotte Sprüche.