Ergebnis der 3. Regionale Mobilitätskonferenz mit Stadt Aachen und Städteregion Aachen am 21.4.2023: Die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, der Städteregionsrat der Städteregion Aachen und alle Bürgermeister*innen der Städteregion haben ein Memorandum unterzeichnet, in dem sich alle verpflichtet haben,
Am 15.4 werden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Nach Jahrzehnten des Protestes und des Kampfes gegen diese Hochrisikotechnologie ist dies ein riesiger Erfolg der deutschen Umweltbewegung. Viele Menschen werden an diesem Tag in Lingen, Neckarwestheim und München feiern.
Dabei werden die Kosten der Atomkraft uns und nachfolgende Generationen noch lange belasten. Die Kosten für Abriss und Endlager werden schon jetzt auf 50 Millarden Euro geschätzt.
Forderungen, jetzt noch die Laufzeit zu verlängern, sind teuer, unsinnig und gefährlich.
Vier Gründe:
Die Abhängigkeit von Russland würde sich verschlimmern, weil Russland auf dem Weltmarkt für Urananreicherung und Brennstoffherstellung eine marktbeherrschende Stellung hat.
Eine Laufzeitverlängerung würde gigantische zusätzliche staatliche Subventionen erfordern. Zahlen aus Belgien gehen von 10 Milliarden Euro pro Reaktor aus.
Vorgeschriebene 10-jährige Sicherheitsüberprüfungen sind seit vier (!) Jahren überfällig und würden vermutlich ebenso wie bei den baugleichen französischen Atomkraftwerken zu längerfristigen Stilllegungen führen.
Der kostengünstigste Strom kommt von den Erneuerbaren Energien. Blieben Atomkraftwerke am Netz, würde der Börsenstrompreis durch den Merrit-Order-Effekt (der teuerste Anbieter bestimmt den Börsenpreis für alle) steigen.
Gut, dass Grüne an der Bundesregierung beteiligt sind – ansonsten wären wir vor energiepolitischen Dummheiten nicht geschützt!
Die Strassenbauverwaltung plant ein aus der Zeit gefallenes Projekt: Den Neubau einer zusätzlichen Autobahnauffahrt auf der A 44 zwischen Aachen – Brand und Aachener Kreuz und einen dazugehörigen Neubau der Landesstrasse L 221n.
Dagegen spricht:
Zusätzliche Flächenversiegelung,
Keine Verkehrs- und Lärmentlastung,
im Gegenteil Mehrbelastung und damit mehr Verkehrslärm insbesondere für Eilendorf, Brand und Stolber-Atsch,
Keine wesentliche Verkürzung von Fahrzeiten, weil die Entfernung zur nächsten Auffahrt in Brand nur 2,5 Kilometer beträgt.
Weitere Information auf der Homepage der Bürgerinitiative:
https://stop-l221n.de
Dort auch elektronische Unterschrift für den Stopp der L 221nmöglich
Auf Initiative der Grünen Städteregionsfraktion hatte der Städteregionsausschuss beschlossen, weitere Liegenschaften der Städteregion mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
Vor kurzem wurde nun in öffentlicher Sitzung im Bauausschuss der erreichte Zwischenstand und die Planung für 2023 berichtet.
Unter dem Titel „Klimaschutz, der allen nutzt“ hat die Caritas-Gemeinschaftsstiftung für das Bistum Aachen den Teresa-Bock Preis 2023 ausgeschrieben. Als Vorsitzender des Umweltaussschusses der Städteregion Aachen habe ich die Ehre in der Jury mitzuwirken und freue mich über das Klimaschutzengagement der Caritas.
Bewerbungen aus dem Bistum Aachen sind bei der Caritas-Gemeinschaftsstiftung für das Bistum Aachen bis zum 20. Juni 23 möglich. Die eingereichten Beiträge sollen zeigen, mit welchen Maßnahmen, Konzepten und Ansätzen – im Kleinen wie im Großen – Ursachen von Armut, soziale Ungerechtigkeit und Notlagen heute und morgen durch den Schutz des Klimas bekämpft werden können.
Dies können Nachhaltigkeits-, Energiespar-, Bildungs- oder Umweltprojekte sein, die auf den Zusammenhalt der Gesellschaft und Teilhabechancen des Einzelnen abzielen. Gesucht werden Projekte und Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, aktuell durchgeführt werden oder auch in Planung sind.
Zum 1.2.2023 wird das belgische Atomkraftwerk Tihange 2 stillgelegt. Das ist eine super Nachricht für die Aachener Region, weil dieser Reaktor durch seine vielen Störfälle und die anwachsenden Risse im Reaktordruckbehälter eine jahrelange bedrohliche Gefahr für die Menschen in der Region war. Grosser Dank gilt allen, die über Jahre für die Stilllegung gekämpft haben. Insbesondere die Menschenkette im Jahr 2017 und die von der Städteregion angestrengten Klageverfahren haben den nötigen Druck auf die Betreiber erzeugt, die Laufzeit nicht mehr zu verlängern.
Dank gebührt auch der Initiative Drei Rosen für ihr Engagement und dafür, daß sie jetzt die Stilllegungsfeier organisieren.
Erfreulich ist, daß von den ehemals sieben belgischen Atomkraftwerken das AKW Doel 1 bereits im Oktober 2022 stillegelegt wurde. Bis 2025 werden drei weitere belgische AKW stillgelegt, nur zwei Reaktoren sollen eine Laufzeitverlängerung bis maximal 2035 erhalten, wofür der belgische Staat in das Haftungsrisiko geht und wahrscheinlich mehr als 20 Milliarden € aufwenden muss.