Atomausstieg konsequent umsetzen – dafür braucht Grün jede Stimme

Der fünfte Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima zeigt: Der Horror ist noch nicht vorbei. Über 100.000 Menschen leben noch in Notunterkünften unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Der verstrahlte Boden ist in Zehntausenden von schwarzen Plastiksäcken verpackt, in Quadratkilometer großen Feldern unter freiem Himmel gelagert und niemand weiß, was damit geschehen soll.
MahnwacheStrahlung kennt keine Grenzen: Mahnwache in Bitburg zum Jahrestag Fukushima mit der grünen Bundesvorsitzenden Simone Peter, der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken und der luxemburgischen Umweltministerin Carole Dieschbourg
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Aber auch die Schrottreaktoren an unserer Grenze, die AKW Tihange, Fesenheim und Cattenom sind tickende Zeitbomben. Tausende von Rissen im Reaktordruckbehälter im AKW Tihange oder der jetzt bekannt gewordene, vertuschte schwere Störfall in Fessenheim im April 2014 zeigen, dass die Atomenergienutzung beendet werden muß.
Wirtschaftlich ist sie ohnehin nicht trotz Milliarden Subventionen in der Vergangenheit, denn es zeigt sich ja gerade in Deutschland, dass die Betreiber finanziell nicht in der Lage sind, die Kosten für die Atommüllbeseitigung aufzubringen und der Steuerzahler wieder einspringen soll.

Nichts gelernt hat offenbar die CDU in Rheinland-Pfalz, denn Frau Klöckner hat in ihr Schattenkabinett für den Energiebereich für die Landtagswahl ausgerechnet den CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Fuchs berufen, einen Befürworter der Atomkraft, der im Bundestag gegen den Atomausstieg gestimmt hat.
Wieviel Unterschied ist da noch zur AfD, die für Atomkraft und gegen die Energiewende agitiert?
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Für einen konsequenten Atomausstieg braucht es deshalb starke Grüne – jede Stimme dafür zählt!

Klare Absage an TTIP und CETA

Drei Viertel der Bevölkerung lehnen TTIP ab und das aus gutem Grund. Mit TTIP würden wir unsere Standards für gute Produkte preisgeben und die regionale Wirtschaft schädigen.

Alles deutet darauf hin, dass nur wenige von TTIP profitieren, aber viele verlieren werden. Für den Mittelstand, die Landwirtschaft, den Weinbau, unsere Kommunen und nicht zuletzt die Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet TTIP eher einen Abstieg als einen Aufstieg. 

Zudem sind die Verhandlungen völlig intransparent. Die Versuche das zu kaschieren, wie etwa durch den neuen TTIP-Leseraum,  sind geradezu lächerlich. Nur wenige dürfen rein, aber nicht mal Papier und Stift mitnehmen und hinterher auf keinen Fall darüber reden. Das ist keine hinreichende Grundlage für eine kritische politische und gesellschaftliche Debatte.

Schon gar nicht kann man intransparenten und demokratiefeindlichen Schiedsgerichten zustimmen. Hier werden alle rechtsstaatlichen Garantien, insbesondere die Unabhängigkeit der Gerichte, die Öffentlichkeit der Verfahren, der Schutz gegen befangene oder vorbefasste Richter und das gleiche Klagerecht für alle Beteiligten außer Kraft gesetzt.

Deshalb: Keine Zustimmung zu diesen Abkommen!

Klimaschutz durch energieneutrale Kläranlagen

Kläranlagen haben einen hohen Stromverbrauch. Werden sie mit Strom aus fossilen Kraftwerken versorgt, verursachen sie eine hohe CO-2 – Belastung.

Schwerpunkt der Landespolitik und Bestandteil des Klimaschutzkonzepts in Rheinland-Pfalz ist die Eigenversorgung der Kläranlagen mit selbst produziertem Strom. Dazu wird der Klärschlamm zur Produktion von Biogas genutzt. Damit wird dann in Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen Strom und Wärme hergestellt.

In den vergangenen zehn Jahren konnte so der jährliche Energieverbrauch der Kläranlagen im Land bereits um 25 Prozent reduziert werden. Zudem wird in Rheinland-Pfalz derzeit so viel Biogas auf Kläranlagen produziert wie noch nie. Die daraus erzeugte Strommenge würde ausreichen, um 15.000 Haushalte zu versorgen.

Vorbildlich ist die Kläranlage Kaiserslautern. Sie ist jetzt energieneutral. Das heißt, sie erzeugt so viel Energie wie für die Abwasserreinigung und den Betrieb des Standorts benötigt wird. Günstiger sind dadurch auch die Kosten, denn der Einkauf von Fremdstrom fällt weg.

Außerdem wurde im Februar 2016 auf der Kläranlage eine neue Batterie in Betrieb genommen, damit der aus Klärgas produzierte Strom künftig auch gespeichert und bedarfsgerecht werden kann. In Zukunft wird hier sogar mehr Energie produziert als verbraucht. Der Überschuss wird als flexible Regelenergie im Strommarkt abgesetzt.
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Schon jetzt liegen Stromverbrauch und Stromerzeugung der Anlage jeweils bei rund 4,5  Millionen Kilowattstunden im Jahr. Darüber hinaus deckt die von den Blockheizkraftwerken erzeugte Wärme den Heizbedarf des Betriebs.

Flüchtlingskontingente – Klöckners Kehrtwende ist inhuman!

Im Oktober 2015, als der Flüchtlingszustrom schon in vollem Gang war,  veröffentlichte die CDU Kandidatin Julia Klöckner ein Buch mit dem Titel: „Zutrauen! Ideen statt Ideologien – Was mir in der Politik wichtig ist“.

Dort ist Ihre Antwort auf  die Frage nachzulesen: „Brauchen wir Kontingente, also eine Deckelung des Zustroms für Flüchtlinge?“

Antwort von Julia Klöckner: „Das ist inhuman. Wie wollen Sie denn Flüchtlinge quotieren, wenn doch der Fluchtgrund das Entscheidende ist? Was machen Sie, wenn das Kontingent eines Jahres bereits Ende März erschöpft ist, aber die menschenverachtenden Massaker in den betroffenen Ländern weitergehen? Wollen Sie dann keinen mehr aufnehmen?“

Keine fünf  Monate später liest man in dem Papier von Julia Klöckner und Guido Wolf genau das Gegenteil: „Es ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes: Wir werden Zuzug nur regulieren und in den Griff bekommen können, wenn wir ein Steuerungssystem haben. Dieses fehlt uns bisher, und deshalb sind tagesaktuelle Kontingente aus Grenzzentren und Hotspots so notwendig.“

Wie ist das zu erklären?

Ist Julia Klöckner so vergesslich?

Vertritt sie je nach Stimmungslage heute diese und morgen jene Meinung ohne eigene Überzeugung?

Ist es “nackte Panik“ (so der  Kommentar im SWR am 22.2.2016) angesichts sinkender Umfragewerte?

Auf jeden Fall ist es inhuman!  Zur Begründung muss man nur auf die Ausführungen in Ihrem Buch verweisen.

Die europäische Vision – Soll alles über Bord geworfen werden?

Dieses Wahlplakat der CDU stammt aus dem Europawahlkampf 1994.

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Es ist schon richtig: Deutschland hat von offenen Grenzen in Europa stark profitiert.

Soll das alles nicht mehr gelten?

Wollen wir zurück zu nationaler Kleinstaaterei, zu ständigen innereuropäischen Grenzkontrollen, zu Handelsbeschränkungen, zu Zollbürokratie und Einschränkungen der Reisefreiheit usw.?

Meine klare Antwort: Nein! Weil es unsere wirtschaftliche Basis und unsere persönliche Freiheit untergräbt!