Blamage für den Klimaschutz und Gefährdung von Arbeitsplätzen
Die EU-Einigung über CO-2 Grenzwerte für Pkw ist eine große Blamage für die Klimapolitik der EU. Nachdem seit fast 15 Jahren über die Einführung von CO – 2 Grenzwerten für Autos diskutiert wurde, haben Parlament und Rat sich nun darauf geeinigt, im Jahr 2012 Emissionen zuzulassen, die sogar die heutigen durchschnittlichen Emissionen überschreiten. Eine stufenweise Einführung der Grenzwerte, umfangreiche Anrechnungen von so genannten Ökoinnovationen, Ausnahmeregelungen für kleine Hersteller und Mehrfachzählung von Fahrzeugen, die weniger als 50g CO2/km ausstoßen, höhlen das 2012 Ziel komplett aus. Dazu kommt noch, dass Strafzahlungen erst in elf Jahren (2019) greifen werden.
Ein Jahr später, im Jahr 2020 soll dann plötzlich ein durchschnittlicher Wert von 95 g CO2/km erreicht werden. Das wird nicht funktionieren. Im Klartext heisst das: Das Ziel der Senkung der CO-2 Verschmutzung durch den Autoverkehr wird durch die gesetzten Rahmenbedingungen unglaubwürdig.
Die Regierungen, insbesondere die die deutsche „Autokanzlerin“ Merkel, haben sich zum Fürsprecher der Autolobby gemacht, statt für den Klimaschutz einzutreten. Sie haben einen vordergründig industriefreundlichen Kurs eingeschlagen, der den Autoherstellern in den nächsten Jahren keine Verbesserung der Umweltleistung ihrer Fahrzeuge abverlangt. Sie verhindern die rasche Einführung spritsparender und klimafreundlicher Autos und gefährden so Arbeitsplätze in der europäischen Union.
Statt der Automobilindustrie durch einen ökologischen Aufbruch eine neue Perspektive zu verschaffen, hält man an den alten überholten Strukturen fest. Das dürfte sich bei den Arbeitsplätzen bitter rächen, wie man zur Zeit in den USA besichtigen kann. Die dortigen Autohersteller sind nicht durch ökologischen Anforderungen, sondern durch ein viel zu langes währendes Festhalten an überkommenen, umweltfeindlichen Modellen in die Existenzkrise geraten.