Mit einer ganzseitigen Anzeige in verschiedenen Tageszeitungen mit dem Titel „Vier gewinnen “ Millionen verlieren“ haben am 28.10.2010 viele Stadtwerke auf den Irrsinn einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke hingewiesen.
Daran hat sich auch der in unserer Region ansässige Stadtwerkeverbund Trianel beteiligt “ aus gutem Grund. Denn im Vertrauen auf Planungssicherheit durch den Ausstieg aus der Atomkraft haben unsere StadtwerkeInvestitionen in neue Kraftwerkskapazitäten “ vor allem mit Erneuerbaren Energien und in Kraft-Wärme-Kopplung “ durchgeführt oder geplant.
Durch die Konkurrenz alter, abgeschriebener Atomkraftwerke wird die Wirtschaftlichkeit dieser Investitionen gefährdet. Notwendige klimafreundliche und dezentrale Investitionen in die Erneuerung unserer Stromerzeugung werden so verhindert, regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze auch in der StädteRegion gefährdet.
Atomenergie ist kein Versuch, eine Brücke in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien, sondern eine höhere Blockademauer zu bauen.
Das Energiekonzept ist allein darauf ausgerichtet, den vier Großkonzernen RWE, Eon, Vattenfall, EnBW in den kommenden Jahren höhere Gewinne zu sichern als jedem anderen börsennotierten Unternehmen. Stromwatch 3, eine Studie der Hochschule Saarbrücken im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion, zeigt auf, dass allein RWE, E.ON und EnBW durch die 12jährige Laufzeitverlängerung einen Vorteil von 70 Mrd. einstreichen können. Dabei sind Brennelementesteuer etc. schon abgezogen.
Werden davon die Verbraucher profitieren? Nein, denn insgesamt machten diese Konzerne im Jahr 2009 einen Gewinn von mehr als 23 Mrd. Euro, seit 2002 einen Gewinn von über 100 Mrd. Euro. Während dieser Zeit sind die Strompreise für die Verbraucher nicht gesunken. Und das liegt nicht an den Erneuerbaren Energien, wie die Konzerne nun auch noch behaupten. Es liegt einzig und allein daran, dass die großen Energieversorger durch ihre marktbeherrschende Stellung Preisvorteile nicht an die Kunden weitergeben.
Die Anzeige der Stadtwerke bringt es auf en Punkt: Die von der Bundesregierung gewollte Laufzeitverlängerung ist eine Politik, bei der vier Großkonzerne gewinnen und Millionen Bürgerinnen und Bürger verlieren sollen.
Eine lange Halbwertszeit hat diese Politik nicht: Das Bundesverfassungsgericht und die nächste Bundestagswahl werden dafür schon sorgen.