Der Sachverständigenrat für Umweltfragen sich in einer Stellungnahme gestern deutlich gegen die geplante Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken ausgesprochen.
Der Umstieg auf eine 100 % erneuerbare Energieversorgung ist ohne Laufzeitverlängerung und auch ohne neue Kohlekraftwerke möglich.
Zwei Faktoren verleihen dem Wort der Sachverständigen erhebliches politisches Gewicht. Zum einen können die sieben Ökonomen, Juristen und Umweltforscher von sich zu Recht behaupten, Energieexperten zu sein. Zum anderen wurden die „Umweltweisen“ in der Regierungszeit von Kanzlerin Merkel berufen, nicht von Rot-Grün.
Der Umweltrat argumentiert vor allem ökonomisch: Das derzeit geltende Höchstalter von 35 Jahren für deutsche Atomkraftwerke reiche vollkommen aus, um die Stromerzeugung bis 2050 vollständig auf Sonne, Wind und Wasser umstellen zu können. Eine deutliche Verlängerung, um die Umstellung der Versorgung von konventionell auf regenerativ zu überbrücken, sei unnötig, schaffe Überkapazitäten und verteuere die Stromproduktion. Denn beide Systeme ließen sich nicht miteinander auf Dauer kombinieren.
Das ist eine klare Bestätigung der grünen Analyse von unabhängiger sachverständiger Stelle.
Was tut hingegen schwarz-gelb? Die Mittel für das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien sind gesperrt worden, viele Investitionsvorhaben und Arbeitsplätze sind bedroht. Und die schwarz-gelbe Mehrheit beschließt im Bundestag heute die massive Kürzung der Einspeisevergütung für Photovoltaik. Um das noch abzuwenden, brauchen wir eine neue Mehrheit im Bundesrat.
Deshalb ist die Landtagswahl am 9.5.2010 in NRW so wichtig.
Übrigens: Die Energieversorgung in Deutschland wird zunehmend zur Familienangelegenheit: Bundesbürger investierten im letzten Jahr über sechs Milliarden Euro allein in die Solarenergie. Das ist mehr, als die vier großen Energieversorger zusammen für Kraftwerksneu und -ausbau ausgegeben haben!