Auf seiner Reise durch NRW war Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, am 26.4. 2010 auf Station in Aachen. Die Katholische Hochschulgemeinde Aachens stellte freundlicherweise ihren großen Saal zur Verfügung, weil der Green New Deal auch Antworten gibt auf die Fragen der fairen globalen Wirtschaftsbeziehungen, der Bewahrung der Schöpfung und der sozialen Gerechtigkeit. Trittin lockte so viele Menschen zu seinem Vortrag, dass die 100 Stühle des Raumes nicht ausreichten.
Gründlich und sehr ernsthaft analysierte er den überfälligen Wechsel zu einer Ressourcen-schonenden Arbeits- und Produktionsweise. Der Standort NRW laufe Gefahr, ins industrielle Hintertreffen zu geraten, wenn nicht bald nach der Wahl der Siegeszug der erneuerbaren Energie und der Vollzug des Atomausstiegs realisiert würde. Zusammen mit Reiner Priggen, dem männlichen Spitzenkandidaten der Grünen in NRW, unterstrich er die Chancen auf viele Tausend neue Arbeitsplätze, wenn die Entwicklung und Produktion von Windkraftanlagen gefördert wird. Die bestehenden Braunkohle-Kraftwerke werden kontinuierlich über einige Jahrzehnte auslaufen müssen. Heutzutage noch weitere Energie-verschwendende klimaschädliche Kohlekraftwerke zu bauen, zeuge von ewig-gestrigem Denken. Die Erneuerbaren hingegen erzeugen inzwischen sogar 16% des Stromes in Deutschland “ obwohl doch die großen Energieerzeuger noch vor 10 Jahren prophezeit hatten, dass der Anteil des erneuerbaren Stroms niemals mehr als 4 % betragen werde.
In der anschließend von mir moderierten Podiumsdiskussion nutzte das außerordentlich fachkundige Publikum, darunter viele StudentInnen und Studenten, die Chance auf eine direkte und persönliche Debatte mit Jürgen Trittin. Keinerlei Polemik, sondern ehrliche kritische und zustimmende Bemerkungen zum Thema. Deutlich wurde die Bereitschaft der Studierenden, sich der Verantwortung für einen umweltverträglichen Einsatz technischer Möglichkeiten einzusetzen.
Die Bildungspolitik, insbesondere die Forderungen der Grünen, die Studiengebühren wieder abzuschaffen, stellte Elisabeth Paul vor, Kandidatin im Aachener Wahlkreis 2. Notwendig sei eine neue Landesregierung, die den Städten und Kommunen mehr Freiheit gewähre, eine passende Form von Schultypen und der Kooperation untereinander einzuräumen. Sie sah darin die Chance, ohne bürokratische Behinderungen eine sachgerechte Schulpolitik vor Ort zu entwickeln, die den Wünschen der Eltern und den Bedürfnissen der Kinder entspreche.
Tenor des Abends: Wer Änderungen will, damit das Land seine Zukunftschanchen nicht verspielt, muss am 9.5. GRÜN zu wählen – mit der zweiten, aber auch mit der ersten Stimme.