Eine hoch interessante Podiumsdiskussion hatte das Berufskolleg Herzogenrath in Zusammenarbeit mit weiteren Berufskollegs in der Region Aachen zur StädteRegion in der ersten Junihälfte organisiert.
Jeder Kandidat für das Amt des StädteRregionsrats wurde von jeweils zwei Schülerinnen/Schülern befragt und musste sich der Diskussion mit dem großen Auditorium stellen. Gestaunt habe ich über die gute Vorbereitung und darüber, wie detailgenau die Schülerinnen und Schüler über die StädteRegion bereits informiert waren.
Besonders interessant fand ich die Frage, ob man schon lange politisch aktiv ist und wo man seine politische Arbeit begonnen hat. Mein prägendes politisches Erlebnis als Jugendlicher war, dass nicht weit von meinem elterlichen Bauernhof in Westfalen ein Atomkraftwerk errichtet werden sollte, das von der Bevölkerung entschieden abgelehnt wurde. Das hat mich zur Anti-Atomkraft-Bewegung geführt und und daran anknüpfend setze ich mich heute für 100 % erneuerbare Energien ein.
Befragung durch Pia Lenzig (links) und Jessica Purwin (rechts)
Im Mittelpunkt der Diskussion stand natürlich die Frage, was bringt uns die StädteRegion.
Eine erste Antwort haben die Berufskollegs darauf schon selbst gegeben. Denn die Berufskollegs der Stadt aachen und des Kreises Aachen sind bereits zusammengeschlossen in einem Zweckverband und haben damit die StädteRegion praktisch vorweg genommen.
In der StädteRegion werden die Berufskollegs sich dann endgültig unter einem einheitlichen Verwaltunsdach befinden. Das ermöglicht ein vielfältiges Bildungsangebot und einfachere Übergänge.
Natürlich wäre es unseriös, zu versprechen, die StädteRegion könne mehr Ausbildungsplätze oder Arbeitsplätze schaffen. Sie kann aber Entwicklungen anstossen, die zu einer verbesserten Beschäftigungslage führen. Da bin ich zum Beispiel noch mal bei dem Thema erneuerbare Energien. Die SädteRegion Aachen muss zu einer Vorzeigeregion für erneuerbare Energien werden. Bundesweit sind durch das dynamische Wachstum dieses Bereichs in wenigen Jahren 280.000 Arbeitsplätze entstanden. Je mehr wir dafür hier in der Region tun, desto kräftiger wird sich dies auf den regionalen Arbeitsmarkt auswirken.
Ganz generell bringt uns die StädteRegion ein Mehr an direkter Demokratie. Denn Entscheidungen, die bisher in Zweckverbandsgremien getroffen wurden, werden zukünftig von einem von den Bürgern unmittelbar gewählten Kommunalparlament, dem Städteregionstag getroffen. Bürgerbegehren und Bürgerentscheid werden auf StädteRegionsebene möglich.
Deshalb hat mich auch gefreut, wieviele der Schülerinnen und Schüler deutlich gemacht haben, wählen gehen zu wollen. Denn wer selbst nicht wählt, überlässt die Gestaltung seiner Zukunft anderen.