Ich bin für die Campusbahn, weil sie einen Innovationsschub für die ganze Region bedeutet. Der öffentliche Nahverkehr mit Bussen ist an der Grenze der Aufnahmefähigkeit angelangt. Jetzt geht es um den Sprung in die Elektromobilität. Der beginnt mit der Anschaffung einer modernen Stadtbahn.
Die Gegner der Campusbahn haben eigentlich nur das Kostenargument. Unter Bezugnahme auf andere Großprojekte wie Stuttgart 21 oder den Flughafen Berlin wird behauptet, es werde teurer als geplant und es koste mehr als der Busverkehr.
Bei näherem Hinsehen hält das einer Überprüfung nicht stand.
Natürlich: Wenn es unter die Erde geht, wie bei Stuttgart 21 oder dem Kölner U-Bahn-Bau, gibt es ein erhöhtes Risiko und damit die Gefahr von erheblichen Kostensteigerungen.
Teurer als gedacht kann es auch werden, wenn es um Gründung von Bauwerken und Wasser geht, so bei der Elbphilharmonie in Hamburg.
Und schließlich der Brandschutz: Wenn man Rauchabzüge unterirdisch plant, kann es schon teuer werden, wie der Flughafen Berlin zeigt.
Was das alles mit der Stadtbahn zu tun hat? Nichts, weil all diese Kostensteigerungsrisiken hier nicht bestehen, denn die Stadtbahn wird über der Erde gebaut.
Und soweit es um den Vergleich mit den Buskosten geht, wird außer Acht gelassen, dass nicht nur der Kauf einer Stadtbahn Geld kostet, sondern die Anschaffung bzw. Ersatzbeschaffung von Bussen ebenfalls. Erst recht gilt dies bei den als Alternativen ins Gespräch gebrachten Elektrobussen.
Bei den Personalkosten ist zu berücksichtigen, dass ein Fahrpersonalmitarbeiter mit einer Stadtbahn doppelt so viele Fahrgäste transportiert wie mit einem Gelenkbus.
Der Verweis auf die Kosten ist deshalb keine Rechtfertigung, das Projekt schlecht zu reden. Im Gegenteil, es sind gut angelegte Investitionskosten für ein zukunftsweisendes Verkehrssystem.